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ACHEMA 2024 - Neues aus der HealthCare-Prozessindustrie

Nach dem Ende der Pandemie konnte die ACHEMA, die vom 10. bis 14. Juni in Frankfurt stattfand, wieder deutlich angestiegene Teilnehmerzahlen verzeichnen. Über 2.800 Aussteller aus mehr als 56 Ländern diskutierten mit 106.000 Anwendern und Einkaufsverantwortlichen aus der Pharma/Biotech-, Chemie- und Lebensmittelindustrie.

Die ACHEMA in Frankfurt ist die Weltleitmesse für alle Bereiche der Prozessindustrie und bietet ein umfassendes und branchenübergreifendes Technologie- und Servicespektrum. Die hohen Besucherzahlen verdeutlichten einmal mehr, wie wichtig der internationale Austausch über Innovationen bei Anlagen und Prozessen ist.

Die Messeveranstalter hatten sich diesmal mit Digital, Pharma, Lab, Green, Process und Hydrogen gleich 6 Fokusthemen auf die Fahnen geschrieben.

Für den Healthcare-Bereich blieben jedoch die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit am deutlichsten haften, zumal vieler Orten die sichtbaren Technologiesprünge eher kleiner werden. Die kontinuierliche maschinelle und konstruktive Optimierung von Prozessanlagen in den vergangenen Jahrzehnten bietet immer weniger Spielraum für signifikante Verbesserungen.

Die früher hochgepushten High-Speed-Maschinen rücken gegenüber modularen und flexiblen Anlagen mit niedrigen bis mittleren Geschwindigkeiten, aber hoher Output-Qualität weiter in den Hintergrund. Dies trägt dem fortgesetzten Trend vieler Pharmakunden hin zu hochpreisigen Spezialpräparaten mit niedrigen Chargengrößen konsequent Rechnung. Das gilt insbesondere für die immer noch stark wachsenden injektablen Biotech-Produkte mit sensiblem Handling und anspruchsvollen Herstellungsprozessen.

 

Digitalisierungstrends

Sehr vielen Industriekunden im HealthCare-Segment liegt die konsequente Ein- oder Anbindung möglichst aller Anlagen und Linien durch Digitalisierung am Herzen, von der Labor- oder Scale-Up-Anlage bis hin zur Blockbuster-Fertigung.

Dies ermöglicht neben der lückenlosen Dokumentation der Produktions- und Qualitätsprozesse von der Wiege bis zur Bahre, im Idealfall auch das integrierte und kostensparende Management der Produktion von der Linie über die MES-Ebene (Manufacturing Execution System) bis ins konzernübergreifende ERP-System (Enterprise Ressource Planning).

 

Nachhaltigkeitstrends

Zum Thema Nachhaltigkeit stellten viele Hersteller heuer ihre Fortschritte auf diesem Gebiet vor. Bei den Kälteanlagen steht auf Basis der im März in Kraft getretenen EU-Richtlinien die Reduzierung der Kältemittelmengen und der Wechsel auf nicht halogenierte Kältemittel wie Propan oder Butan auf dem Programm.

Allerorten setzten sich bei den Prozessanlagenbauern die erfolgreichen Bemühungen zur Einsparung von Energie und Ausgangsmaterialien bei Ihren Healthcare-Kunden fort, sei es in der Arbeitsvorbereitung, beim Processing oder beim Packaging. Auch die Erhöhung der Gleichteile von Anlagen, die Optimierung von Ausbeuten und Prozessdauern und der immer stärker werdende Anteil an Green Packaging tragen Ihren Anteil zur Erreichung ehrgeiziger Klimaziele bei.

Wir dürfen auf die Fortschritte dieser kreativen und innovationsstarken Herstellerlandschaft auf der nächsten ACHEMA 2027 wieder sehr gespannt sein ….. 

 

Dr. Torsten Ziegler I Executive Consultant
Birn+Partners, Germany

 

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